STETTIN-RIGAER DAMPFSCHIFFS-GESELLSCHAFT TH. GRIBEL, KGAA

1874 gegründet, betrieb die Gesellschaft die Personen- und Handelsschifffahrt überwiegend in der Ostsee, aber auch auf der Oder und deren Nebenflüssen. Dabei setzte sie von 1874 bis Ende des 2. Weltkriegs lediglich 10 Schiffe ein. Schon vor dem Ende des 2. Weltkriegs, verlagerte die Firma ihren Sitz nach Lübeck. Nach dem Krieg besaß die Gesellschaft keine Schiffe mehr und bestand aber noch lange auf dem Papier. Schließlich wurde sie 1979 im Rahmen der Liquidation aller Gribel Reedereien abgewickelt.

  Das Gründungskapital von 252.000 Markt entwickelte sich wie folgt

 

 

Jahr Kapitalveränderung bzw. -erhöhung Gesamtkapital  
1874   252.000 Mark Stettin Rigaer 1874.jpg (215301 Byte) 
1880 270.000 Mark 522.000 Mark Stettin Rigaer 1880.jpg (598646 Byte) 
1898 umgestellt auf Reichsmark 2:1 und erhöht um
219.000 Reichsmark
480.000 Reichsmark  Stettin Rigaer 1899.jpg (619970 Byte)
1914 330.000 Reichsmark 810.000 Reichsmark  Stettin Rigaer 1914.jpg (705422 Byte)
1922 8.190.000 Reichsmark 9.000.000 Reichsmark  Stettin Rigaer 1922.jpg (658626 Byte)
1924 umgestellt auf Goldmark 15:2 und erhöht um
300.000 Goldmark
1.500.000 Goldmark  Stettin Rigaer 1924.jpg (729452 Byte)

Wie es für die Gesellschaft nach dem Krieg weiter ging konnte ich leider nicht erfahren, aber der Verbleib der 10 betriebenen Schiffe ist gut dokumentiert.

Name                            im Besitz 

"Melida"                        1874 - 1880        Passagier- und Frachtdampfer, 383 BRT, gebaut Nordeutsche Schiffsbau-Ges., Gaarden,

                                                                1880 in der Ostsee verschollen

"Olga"                           1880 - 1899        Frachtdampfer, 689 BRT, gebaut Stettiner AG für Schiffs- und Maschinenbau, Grabow,

                                                                1903 nordwestlich von Kolberg gesunken

"Melida"                        1881 - 1885        Passagier- und Frachtdampfer, 667 BRT, gebaut Stettiner AG für Schiffs- und Maschinenbau, Grabow,

                                                                1885 vor Allinge/Bornholm gesunken

"Sedina"                        1899 - 1911        Passagier- und Frachtdampfer, 1.089 BRT, gebaut Neptunwerft, Rostock,

                                                                nach Umbenennung und Umbau als "Brandenburg" 1950 abgebrochen

"Regina"                        1911 - 1914        Passagier- und Frachtdampfer, 1297 BRT, gebaut Ferdinand Schichau, Danzig,

                                          und                 nach Umbenennung in "Mekhanik Svorono" Verbleib unklar,

                                     1918 - Ende        1960 aus dem Lloydsregister gestrichen

"Kronprinz Wilhelm"      1915 - 1917        Passagier- und Frachtdampfer, 1.768 BRT, gebaut Stettiner Oderwerke, Stettin,

                                                                1917 im Kattegat von britischen Zerstörern versenkt

"Rügen"                         1921 - Ende        Passagierdampfer, 2.170 BRT, gebaut Stettiner Oderwerke, Stettin,

                                                                nach Umbenennung in "Ivan Susanin" Verbleib unklar, 1960 aus dem Lloydsregister gestrichen

"Nordland"                    1924 - Ende        Passagierdampfer, 1.902 BRT, gebaut Maschinenbau-AG 'Vulcan', Stettin,

                                                                nach Umbenennung in "Derzhavin", 1966 in Nakskov abgebrochen

"Hellmuth"                     1926 - 1933        Passagier- und Frachtdampfer, 761 BRT, gebaut Nüscke & Co., Stettin,

                                                                umbenannt in "Romeo" und 1948 abgebrochen                  

"Ostsee"                        1926 - 1935        Passagier- und Frachtdampfer, 766 BRT, gebaut Stettiner Maschinenbau-AG 'Vulcan',

                                                                1935 in Harburg abgebrochen