Dieses Mal ist es keine Fernreise über die ich berichte. "Nur" das Nachbarland Polen war Ziel eines zweiwöchigen Urlaubs. Polen mit dem Auto, was hat man mir da für Horrorgeschichten erzählt. Vergessen Sie es, wenn man etwas vorsichtig ist (sollte man in deutschen Großstädten übrigens auch sein) passiert rein gar nichts. Die Menschen sind freundlich und hilfsbereit, auch wenn man die Sprache nur sehr langsam erlernt. Von Hamburg aus ging es direkt nach Stettin. Die alte Hansestadt ist heute eher eine Industriemetropole in der nur wenig an den einstigen Glanz erinnert. 

           

Über kleine Orte im Landesinneren fuhren wir nach Danzig. Es ist kein Wunder, dass in Polen noch so viele Störche zu finden sind. Laden doch die Masten der Überlandleitungen förmlich zum Nestbau ein.

       

Danzig war sicher ein Höhepunkt der Reise. Die Altstadt wurde weitestgehend nach alten Bildern restauriert und wo kein Bild mehr vorhanden war, wurde mit viel Fantasie das Straßenbild ergänzt.

       

Von Danzig ging es in das nicht weit entfernte Elbing. Die Stadt der ehemaligen Schichau Werft, hat neben einer hübsch restaurierten Altstadt wohl eine der ungewöhnlichsten Schifffahrtslinien der Welt zu bieten. Die kleinen Passagierschiffe werden nämlich auf ihrer Fahrt auf dem Kanal Elblaski, 5 Mal über Land gefahren. Ein Kuriosum und eine Meisterleistung der Ingenieure.

           

Aber auch die in der Nähe gelegene Marienburg kann sich sehen lassen. Die Burg des Deutschen Ordens wurde restauriert und ist der größte Backsteinbau Europas. 

Nach 14 Tagen ging es mit wunderschönen Eindrücken und einigen Vorurteilen weniger zurück. Polen ist sicher nicht so reich wie Deutschland, aber eben auch kein Land der Dritten Welt. Die kommunistische Vergangenheit zeigt sich heute lediglich noch im Zustand der Strassen und der Häuser, die Menschen haben sich längst der westlichen Konsumwelt genähert. Manchmal schade, denn dadurch ist besonders in den Seebädern der Ostsee ein Massentourismus entstanden, der hin und wieder doch an Ibiza oder Mallorca erinnert. Trotzdem darf man nicht zu viel verlangen. In Polen gibt es keinen Wiederaufbaufonds. Die Menschen müssen oft alleine mit den veränderten wirtschaftlichen Bedingungen klarkommen. Das braucht länger und dafür sollte der Reisende Verständnis haben.

       

Zum Schluß noch ein paar Tipps. Meiden Sie die großen Strassen wie z.B. die E22. Hier sind alle unterwegs auch die langsamen LKW's. Es ist besser alternative Routen zu planen. Diese sind nicht nur schneller, sondern oft auch landschaftlich viel reizvoller. Wer einen ruhigen, eher beschaulichen Urlaub erleben möchte, sollte es sich gut überlegen, ob er während der polnischen Schulferien in die Seebäder an der Ostsee fährt. Wie schon erwähnt hat hier der Massentourismus Einzug gehalten. Besser sind die Städte im Land wie z.B. Marienburg und Elbing, wo Sie auch in der Saison günstig Zimmer bekommen können. 

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