LLOYD-WERFT AKTIENGESELLSCHAFT HAMBURG-BERLIN
Gegründet am 6. Dezember 1921 mit Wirkung zum 1. November
1921 war der Zweck der Gesellschaft der Bau von Wasserfahrzeugen aller Art für
Sport- u. Nutzzwecke, insbesondere von Kanadiern, Ruder- u. Segelbooten,
Motorbooten sowie Hochseemotorfischkuttern unter Verwertung der von W.
Kretzschmar angemeldeten patentfähigen Deutschen
Reichs-Gebrauchsmusterschutzrechte und ähnlicher Erfindungen sowie der Handel
mit gebrauchten Fahrzeugen. Sitz der Gesellschaft war Hamburg. In Berlin
existierte eine Zweigniederlassung.
Das ursprüngliche Kapital betrug 2.500.000 Mark. Es wurde
1922 um 3.500.000 Mark erhöht. 1923 erfolgte eine weitere Kapitalerhöhung um
25.000.000 Mark. Diese bestand aus 2.000 Stammaktien zu 1.000 Mark, 2.200
Stammaktien zu 10.000 Mark und 1.000 Vorzugsaktien zu 1.000 Mark. Die
Vorzugsaktien hatten ein 30-faches Stimmrecht und eine Vorzugsdividende bis zu
7%.
Im Oktober 1923 befand sich die Gesellschaft in Liquidation, doch die Generalversammlung beschloss am 3. November 1923 eine erneute Kapitalerhöhung um 120.000.000 Mark. Der Aufsichtsrat zog daraufhin am 5. November 1923 den Antrag auf Auflösung oder Verschmelzung zurück. Im Geschäftsbericht für 1923 wurde trotzdem festgehalten, dass durch die Ende des Jahres eingetretene starke Inflation, kaum die nötigen Summen zu beschaffen waren, um den Betrieb im notwendigen Umgang aufrecht zu halten. Für das Jahr 1924 konnte daher kein positives Ergebnis vorausgesagt werden. So wurde ein Fusionsvertrag mit der Johannes Lenzen A.-G. genehmigt und im Sommer 1924 geschlossen. Die Auflösung und Liquidation der Gesellschaft erfolgte am 23. März 1925.